Das Leben sollte uns netter behandeln, der Chef sollte die hervorragende Leistung anerkennen und alles sollte immer glatt laufen. Nicht die Umstände machen uns unzufrieden, sondern unsere Bewertung der Umstände.
Vieles in unserem Leben läuft nicht so, wie wir uns das ausgemalt oder gewünscht hätten. Menschen verhalten sich anders, als wir es gerne hätten und uns werden Steine in den Weg geworfen.
Daran lässt sich direkt nichts ändern. Und doch haben wir es in unserer Verantwortung, was wir damit machen. Der erste Impuls läuft oft in die Richtung, dass wir an den Tatsachen etwas ändern möchten. Doch solange wir dies tun, kommen wir nicht weiter.
Natürlich darfst du solche Gedanken haben, dagegen spricht gar nichts. Du darfst diese auch aussprechen und jemandem vorjammern, wie gemein alles doch ist.
Wenn du weiterkommen möchtest, musst du zu irgend einem Punkt entscheiden zu akzeptieren, dass es so ist, wie es ist. Erst dann wird es dir gelingen, dich darauf zu fokussieren, was du nun tun kannst, um deine Situation zu verbessern.
Eine weise Person hat einmal gesagt:
“Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Ich hatte eine schreckliche Vorgesetzte bei einem früheren Job. Sie hat rumgeschrien, alle Mitarbeiter schlecht gemacht, war eine Cholerikerin und Narzisstin. Mein damaliger Partner, meine Familie und meine Freunde mussten sich dauernd anhören, wie furchtbar sie doch auch sei. Sonst tat ich aber nichts. Ich habe auf ein Wunder gewartet, dass sie sich plötzlich ändern würde oder weg sei. Das war sie dann auch tatsächlich, aber zuvor “musste” ich sie 3 Jahre ertragen.
Als ich später realisiert habe, wie sehr ich unter ihr gelitten hatte, nahm ich mir vor nur noch 3 Mal über dieselbe Sache zu jammern. Dann würde ich es akzeptieren oder etwas ändern.
In dem Beispiel mit der Vorgesetzten habe ich nie akzeptiert, dass sie nun mal so ist und niemand Interesse zeigte die Situation zu ändern. Meine Alternativen wären gewesen, es selbst in die Hand zu nehmen, die Situation zu verändern. Ich hätte ihr mitteilen können, wie sehr mich das Rumgeschreie stresst oder ich hätte mich über sie bei der Personalverantwortlichen beschweren können, den Job wechseln oder Kopfhörer tragen.
Und jetzt du – die Übung
Genau darum geht es in dieser Übung. Nimm dir Stift, Papier, etwas Zeit und beantworte folgende Fragen:
Was gibt es in deinem Leben, worüber du dich immer wieder beschwerst? Worüber jammerst du?
Wahrscheinlich ist genau dies etwas, wo du dich gegen die Tatsachen sträubst und auch nichts tust, um etwas zu verändern.
Wie wünschst du dir die Situation? Wie wäre es im allerbesten Fall?
Ist das realistisch?
Wenn ja: Dann los, verändere die Situation!
Wenn nein: Was wäre realistisch? Was kannst du noch heute oder diese Woche tun, damit sich die Situation verändert.
Wie oft erlaubst du es dir selbst in Zukunft zu Jammern, bevor du die Situation akzeptierst oder etwas daran veränderst?