Was erzählen dir deine Gedanken gerade jetzt im Moment?

Dass du gleich noch den Abwasch machen solltest, dass du eigentlich draussen sein müsstest bei dem schönen Wetter, dass dein Nachbar total nervt mit der zu lauten Musik, dass du heute wieder mal nichts auf die Reihe bekommen hast? Sind es positive oder negative Gedanken? Wie verändern sie dein Wohlbefinden?

richtig oder falsch

Unser Gehirn hat keine Ahnung, was gut oder schlecht für uns ist, genauso wenig wie es weiss, was richtig oder falsch ist. Stattdessen glaubt es uns die Dinge, die wir ihm am häufigsten sagen, also denken. In anderen Worten, werden wir zu den Geschichten, welche wir uns selber erzählen.

Wir glauben Herr unseres Kopfes zu sein, doch können wir tausende (zwischen 20’000 und 600’000) Gedanken täglich bewusst denken und steuern? Wohl kaum. Vieles läuft im Hintergrund ab und finden nie ihren Weg in unser Bewusstsein.

Zwischendurch scheinen wir einen davon aufzuschnappen und grübeln eine Weile daran herum. Bevorzugt, wenn es sich um einen negativen, selbstkritischen oder anderweitig destruktiven Gedanken handelt. Keine besonders produktive Taktik! Diese Gedanken können uns ganz schön die Laune verderben oder im schlimmsten Fall richtig unglücklich machen.

Umso wichtiger ist es, dort einzugreifen und anzufangen die Gedanken bewusster in eine produktive Richtung zu lenken. Doch wie soll das gehen?

Möchtest du auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren können?

Diese 3 einfachen Schritte werden dir dabei helfen

Was sind Gedanken?

Gedanken sind Gespräche mit uns selbst. Die Einschätzung deines Umfeldes, deiner Erlebnisse und die Art, wie du diese Selbstgespräche führst, beeinflussen wiederum deine Denken.

Was wir denken hängt davon ab, was wir bisher erlebt, gesehen und gedacht haben. Unser Gehirn kann mit neuer Information nur etwas anfangen, wenn die Einzelteile davon Sinn ergeben.

«Ich muss noch Brot kaufen» führt zu «krieg ich ja sowieso wieder nicht hin.»

Diese Gedankengänge können sich von einer einfachen Überlegung wie “ich muss noch Brot kaufen”, über “es wäre umweltbewusster mit dem Fahrrad zur Bäckerei zu fahren”, “ich bin eh nicht fit genug und komme bestimmt völlig ausser Atem an” und “ich sollte mehr Sport treiben” bis hin zu “krieg ich ja sowieso wieder nicht hin” weiterentwickeln.

So findet unser Kopf von einem neutralen Gedanken den Weg zu einem sehr destruktiven nur in Bruchteilen einer Sekunde. Wenn du jedoch schon regelmässig Sport treibst oder gar nicht das Gefühl hast du solltest, dann fällt dieser Gedankengang völlig anders aus und du freust dich auf das leckere Brot.

Unser Denken erscheint uns logisch und wir glauben unseren Gedanken, was auch immer sie uns gerade erzählen.

Das ist ja auch in Ordnung, wenn dir die Gedanken sagen, du solltest noch Brot kaufen. Wenn sie allerdings behaupten, dass du es sowieso wieder nicht hinkriegst, dann solltest du ihnen besser nicht glauben.
Zu dem Wahrheitsgehalt unserer Gedanken später mehr, doch warum ist das alles denn überhaupt wichtig?

Warum sind unsere Gedanken so wichtig?

Unsere Gedanken sind verantwortlich dafür, wie wir die Welt sehen, ob wir eher positiv oder negativ eingestellt sind, wie wir uns selber einschätzen und beeinflussen somit unsere Gefühlswelt. In einem Kreislauf beeinflussen diese Dinge wiederum unsere Gedanken.

Wenn wir auf eine Situation reagieren, dann folgt der Situation unsere Bewertung davon (also der Gedanke) und daraus entsteht die Handlung und möglicherweise ein Gefühl. Wenn wir jedoch unsere Handlungen einschätzen, glauben wir, dass wir logisch auf eine Situation reagiert haben.

Nicht die Situation bewirkt deine Reaktion, sondern deine Bewertung davon. Somit kannst du durch deine Gedanken deine Gefühle und Reaktionen auf bestimmte Situationen beeinflussen.

Viele von uns neigen dazu, unsere Identität um unsere Gedanken zu bilden. Jedoch sind unsere Gedanken unbeständig und ändern sich je nach Umgebung, Tagesform oder einfach so. Wenn wir uns zu sehr mit unseren Gedanken identifizieren und die Gedanken die Gefühle beeinflussen, dann schwanken wir hilflos zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt hin und her.

ich habe viel schreckliches erlebt - gedanken

Dieses Zitat finde ich sehr treffend, denn wir neigen dazu, uns viel Schlimmes auszumalen und an Befürchtungen herumzugrübeln. Bringen tut uns dies nichts, vermeiden können wir diese Dinge meist sowieso nicht. Jedoch können uns diese Gedanken behindern und bewirken, dass wir uns (grundlos) schlecht fühlen.

Verschiedene Studien haben sich dem Thema gewidmet, wie sehr unsere Gedanken uns beeinflussen, im Spezifischen, wie sich positive oder negative Gedanken auf uns auswirken. Wie zu erwarten beeinflusst die Tönung unserer Gedanken unser Wohlbefinden, unsere Handlungen, unsere Entscheidungen, unseren Erfolg und unser Umfeld.

In einer grossen Studie konnte sogar gezeigt werden, dass Optimisten gesünder sind und länger leben.

Einige empfehlenswerte Bücher von Neurowissenschaftlern zu dem Thema sind:

  • Barbara L. Fredrickson: 
  • Shawn Achor:
  • Rick Hanson:

Dank der Anpassungsfähigkeit unseres Gehirns können wir unsere Gedanken ändern und nach mehreren Wochen üben werden sich die neuen, produktiven Gedanken schon viel öfter zeigen.

Gedanken bleiben nicht im Kopf – Körperliche Reaktionen

Nun gut, magst du dir denken, aber wenigstens läuft das alles nur im Kopf ab und hat sonst nicht viel Einfluss auf mein Leben. Da muss ich dich leider enttäuschen, denn die Abläufe im Gehirn wirken sich direkt auf den Körper aus.

Wenn wir uns zu sehr in negativen Gedanken verstricken, dann können wir dies als Übelkeit, einem flauen Gefühl im Magen, Druck in der Brust, Enge im Hals oder Kribbeln in Armen und Beinen spüren.

Es konnte nachgewiesen werden, dass wir allein mit der Kraft unserer Gedanken messbar den Pegel des Stresshormons Cortisol steigen lassen können. Also können wir nur durch unser Denken körperliche Stressreaktionen auslösen.

Auch umgekehrt funktioniert dies – unsere Körperzustände verändern unsere psychische Befindlichkeit. Vielleicht kennst du das von dir selbst, wenn du starke Schmerzen hast oder dich sonst unwohl fühlst werden deine Gedanken auch düsterer. Ich kenne das nur zu gut, wenn ich mir bei meinen Reisen mal wieder den Magen verdorben hatte und in den schlimmsten Tagen eine depressive Verstimmung entwickelte.

Auch unsere Schmerzempfindung hängt mit unseren Gedanken zusammen, so konnte gezeigt werden, dass Schmerzqualität und -stärke von unserer Erwartungshaltung abhängt.

Der Effekt unserer Erwartungen zeigt sich ebenfalls stark im Placeboeffekt. In einer Studie zur Testung eines neuen Medikamentes bei Knieproblemen konnte einer der Patienten nach Erhalt von Placebo zum ersten Mal seit 10 Jahren wieder Skilaufen.

Genauso verhält es sich auch bei dem sogenannten “Noceboeffekt” , dabei können sich mögliche Nebenwirkungen eines Medikamentes manifestieren, nur weil der Patient erwartet, diese zu entwickeln.

Nicht nur dein Denken, dein Fühlen und dein Körper, sondern auch deine Wirkung auf die Mitmenschen wird sehr stark durch deine Gedanken beeinflusst.

Unsere Gedanken und die Anderen

Gedanken erzeugen Gefühle und Gefühle können von den Mitmenschen wahrgenommen werden und wirken sich durch unser Verhalten direkt auf die Umgebung aus.

Man sagt, dass nur ein kleiner Teil dessen, was beim Gegenüber ankommt, tatsächlich das Ausgesprochene ist. Viel wichtiger sind Körpersprache und Stimmlage, diese wiederum werden von unseren Gedanken und Emotionen gesteuert.

Wenn du also Angst vor einer Aussprache mit dem Chef hast und dir vorher in 537 verschiedene Versionen ausmalst, wie es schiefgehen könnte, dann strahlst du dies beim Gespräch aus und es wird möglicherweise genauso ausgehen, wie in einer der 537 Möglichkeiten.

Die äusseren Umstände sind NICHT schuld

Gerne beschuldigen wir Ereignisse oder Personen , wenn wir negative Gedanken haben und uns dabei schlecht fühlen. Doch es sind nicht die Ereignisse im Aussen, die uns wütend, ängstlich, traurig oder nervös machen, sondern unsere Bewertung der Geschehnisse und somit unser Denken.

meinung über dinge

Ich werde von einer Nachbarin für ihre Schlafstörungen verantwortlich gemacht, weil sich ihre Katze zu mir in die Wohnung schleicht und sie sich deswegen Sorgen macht. Dies scheint irrational, macht für sie aber bestimmt Sinn. Wir machen es uns gerne einfach, auch in schwierigen Situationen und suchen lieber einen Schuldigen statt unser Problem anzugehen.

Leider kommen wir damit nicht weit. Denn nur, wenn wir in uns etwas zu ändern versuchen, können wir auch etwas bewirken. Einen Schuldigen zu finden, löst unsere Probleme nie und sogar die perfekte Umwelt könnte uns keine positiven Gedanken garantieren.

Wir schaffen es sogar dem Wetter die Schuld zu geben, wenn wir uns schlecht fühlen mit Aussagen wie “dieses Sauwetter macht mich ganz krank….” Doch ist es wirklich das Wetter, welches uns krank macht? Wohl kaum und es ist auch eine ziemlich unangenehme Vorstellung, dass das Wetter eine solche Macht über meine Gefühle hat.

Die Evolution ist schuld

Glück gehabt, wir haben doch noch einen Schuldigen gefunden.

Der Psychologe und Autor Rick Hanson ist durch seine Forschung davon überzeugt, dass wir stärker auf negative als auf positive Gedanken reagieren. Dies sei evolutionär bedingt durch den sogenannten «negativity bias», einer Verzerrung unserer Wahrnehmung zugunsten der negativen Eindrücke.

Für unsere Vorfahren war es viel wichtiger Negatives zu erkennen und abzuspeichern, um es vermeiden zu können. Es war wichtig, erst auf mögliche Gefahren zu reagieren, bevor andere Gedanken zugelassen wurden. Wenn sich der Säbelzahntiger nähert, dann wäre es gefährlich, sich nach der hübschen Frau umzusehen oder hungrig nach Früchten Ausschau zu halten.

So scannt unser Gehirn dauernd die Umgebung nach Gefahren und sorgt dafür, dass wir das Gefundene realisieren, um darauf reagieren zu können.

Auch wenn sich unsere Stresssituationen sehr verändert haben und wir uns vor Deadlines unter dem Tisch verstecken möchten, statt vor Tieren davonlaufen, so hat sich die Reaktion unseres Körpers nicht geändert. Die Konzentration auf die negative Emotion vernebelt die anderen Möglichkeiten und Alternativen, welche wir hätten.

Kennst du das Gefühl, wenn du dich völlig gestresst fühlst und es vor lauter Überforderung gar nicht schaffst zu beginnen? Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Wenn ich mir den To-Do-Haufen als Säbelzahntiger vorstelle, dann sehe ich ein, warum sich mein Gehirn nur auf den eigentlichen Haufen konzentrieren kann und nicht darauf, tatsächlich etwas zu erledigen.

Wenn wir es im Gegensatz dazu schaffen, uns auf positive Emotionen wie Freude, Zufriedenheit und Liebe zu konzentrieren, werden wir mehr Möglichkeiten in unserem Leben sehen. Die Neurowissenschaftlerin Barbara Fredrickson konnte in einer Studie zeigen, dass positive Emotionen die Belastbarkeit erhöhen und somit zu einer höheren Zufriedenheit führen.

Negative Emotionen hingegen lassen uns an einem momentanen Problem oder einer Gefahr herumkauen, was den Blick in die Zukunft und unsere Optionen versperrt. Negative Stimuli produzieren mehr neuronale Aktivität als positive und werden ebenfalls einfacher abgespeichert.

So ist es von grosser Wichtigkeit, dass wir bewusst versuchen, den positiven Gedanken und Erlebnissen mehr Gewichtung zu geben als den negativen. Doch wie?

Mama nicht die Nerven - zum im Text einfügen

Glaube nicht alles, was du denkst

Glaubst du, was dir deine Gedanken sagen?

Na klar, sie müssen ja wahr sein, denn du hast sie gedacht! Oder vielleicht doch nicht? Sind wir vielleicht gar nicht so, wie unsere Gedanken uns versuchen glauben zu machen?

Eine wohl alte buddhistische Weisheit sagt, wir sollen nicht alles glauben, was wir denken.

glaube nicht alles was du denkst

Ich bin aus eigener Erfahrung überzeugt, dass dies gerade beim Kopfentstricken eine sehr wichtige Grundlage ist.

Wir identifizieren uns oft mit unserem Denken und glauben, dass wir unsere Gedanken und Gefühle sind. Jedoch wird ein Gedanke nur real, wenn wir seine Aussage glauben und unsere Aufmerksamkeit darauf lenken. Ansonsten verschwindet er wieder.

Keine andere Person erfährt was du denkst, sie existieren nur innerhalb deines Bewusstseins. Dabei sind Gedanken keine stabilen Gebilde wie ein Stein oder Baum, sondern verändern sich dauernd und passen sich der Umgebung an.

Wenn du deinen Gedanken glaubst, riskierst du, dass der Gedanke tatsächlich zur Wahrheit wird. Dies ist toll, wenn es sich um positive Gedanken handelt wie „ich schaffe das“, doch oft passiert leider das Gegenteil und ein Gedanken wie „das kann ich sowieso nicht“ wird zur Realität.

Doch es geht auch anders.

Ein sehr schönes Bild kenne ich aus der Meditation. Ich meditiere täglich mit Headspace, einer App, die mich durch die Meditation führt und dazu viele Hintergründe erklärt. Dort wurde das Bild vermittelt, dass unser Kopf ein blauer Himmel ist und die Gedanken vorbeiziehende Wolken.

Von Schäfchenwolten und Unwettern

Gedanken kommen und gehen. Mal ist der Himmel mit dunklen Wolken verhangen oder kleine weisse Schäfchenwolken ziehen vorbei, doch dahinter bleibt immer der blaue Himmel. Dieser ist konstant, immer da und ruhig.

Mir persönlich hilft es viel, in der Unruhe meiner Gedanken mir den blauen Himmel dahinter vorzustellen und die Ruhe hinder dem Unwetter. Dieser Überlegung hilft mir Distanz zu meinen Gedanken zu schaffen und mich daran zu erinnern, dass meine Gedanken mich nicht definieren.

Versuche es – wenn du einem Gedanken nicht folgst und deine Aufmerksamkeit stattdessen auf was anderes lenkst, wird er wieder verschwinden. Doch wie geht das?

Du bist nicht deine Gedanken

Wir denken ständig unterschiedlichste Gedanken, ohne dass wir das Gefühl haben aktiv etwas dazu beizutragen. Die Gedanken scheinen sich selber ihren Weg durch unseren Kopf zu bahnen und schieben sich zwischendurch zufällig ins Bewusstsein.

An wie viele Gedanken vom heutigen Tag kannst du dich noch erinnern? Nicht besonders viele, richtig? Obschon unser Gehirn in einem dauernden Selbstgespräch ist, bleiben die wenigsten dieser Gedanken hängen. Sie sind nur vorhanden, wenn wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken.

Die unterschiedlichsten Gedanken kommen und gehen. Wenn uns ein Gedanke nicht gefällt, dann können wir uns einem anderen Gedanken widmen und bald ist der unerwünschte Gedanke weg.

Jedoch haben die Gedanken, welche wir bewusst denken oder unsere Aufmerksamkeit darum kreisen lassen, einen grossen Einfluss auf unser Leben. Wenn du dich zum Beispiel auf einen Gedanken wie “ich bin nun halt mal sehr langsam” einlässt und dich auch noch damit identifizierst, dann glaubst du, dass du langsam bist.
Doch du bist nicht deine Gedanken, du denkst deine Gedanken. Du hast gedacht “ich bin nun halt mal sehr langsam”, doch möchtest du das glauben? Möchtest du es sein?

Wie lerne ich nicht meine Gedanken zu sein?

Starte mit unkomplizierten Gedanken und versuche wann immer du daran denkst folgendes:

  • Beobachte deine Gedanken aus der Distanz (Wolken am Himmel)
  • Identifiziere dich nicht mit dem Gedanken – nicht «ich bin doof», sondern «ich denke, ich bin doof»
  • Was sagt der Gedanke, glaubst du ihm?
  • Anstatt dich damit zu identifizieren, was in deinem Kopf vorgeht, werde zu einem Beobachter

Kennst du das Gefühl plötzlich aufkommender Zweifel, dass du eine Aufgabe sowieso nicht im vorgegebenen Zeitrahmen fertig bekommst? Damit könntest du beginnen, stelle dir den Gedanken vor, wie er als dunkle Wolke vor dem blauen Himmel durchzieht.

Kino-Übung

Wenn es mit blauem Himmel und Wolken nicht klappt, dann stelle dir vor, du wärst im Kino und deine Gedanken laufen auf der Leinwand. Bleibe in deinem Sessel sitzen und beobachte.

  • Beobachte welche Gefühle die Gedanken in dir auslösen
  • Hinterfrage – sind diese Gedanken hilfreich?
  • Versuche Gedanken, welche dich nicht weiterbringen, ziehen zu lassen. Die Gedanken können immer und immer wieder vorbeikommen, das ist ok und normal, doch verweile nicht bei den Gedanken
  • Sei offen für den nächsten Gedanken, die nächste Wolke an deinem Himmel oder die nächste Szene im Film
  • Meditiere. Ja, wirklich! Die Meditation hat ihren esoterischen Touch schon lange verloren und es wurde wiederholt wissenschaftlich bewiesen, wie sehr wir von Meditation profitieren können

Der Gedanke, dass du die Aufgabe nicht fertig bekommst bringt nichts und du weisst auch gar nicht, ob es stimmt. Also versuche die Wolke weiterziehen zu lassen oder die nächste Szene im Film zu starten.
Anfangs ist es schwierig seinen Gedanken nicht zu glauben und sie vorbeiziehen zu lassen, doch mit der Zeit und viel Übung wird es einfacher.

Ich rede dabei aus Erfahrung. Mein Kopf war immer wie ein Wald voll Affen oder Windows mit 37 offenen Fenstern, wobei viele der Gedanken einen negativen oder destruktiven Touch hatten. Durch viel üben und Meditation gelingt es mir nun solche Gedanken gehen zu lassen. Auch hat sich generell das Chaos in meinem Kopf stark beruhigt.

Es genügt dies ein paar Mal pro Tag zu üben, übertreibe es nicht und lass deinen Kopf den grössten Teil des Tages weiter tun, was er nun mal so tut.

Positive Gedanken denken

Wir sollen aber nicht nur die negativen Gedanken gehen lassen, sondern auch mehr positive Gedanken denken. Wie geht das?

Den meisten von uns passieren täglich viele gute Sachen. Dies kann ein nettes Wort sein, eine aufmerksame Geste von einem Freund, schönes Wetter oder einfach nur die Tatsache genügend zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben.

Versuche diese Gedanken stärker wirken zu lassen. Halte den positiven Gedanken für mehrere Sekunden fest, freue dich darüber und lass ihn erst dann wieder gehen.

Wie lassen das Positive oft viel zu schnell wieder ziehen, während wir unsere Aufmerksamkeit um Negatives kreisen lassen.

positive gedanken

Zusätzlich hilft es negative Gedanken in positive zu wenden. Anstatt zu denken, dass du dich wegen dem doofen Wetter schlecht fühlst, könntest du dich darüber freuen, dass nun die Blumen besser wachsen und für den nächsten sonnigen Tag einen Ausflug ins Grüne planen.

Finde mögliche andere Interpretationen der Geschehnisse, dabei kann es helfen sich in eine andere Person hineinzuversetzen und versuchen die Gedanken aus der Sicht dieser Person zu beschreiben.

Zusätzlich kannst du versuchen andere Gedanken zu finden für Dinge die schwerfallen. Zum Beispiel möchtest du fitter werden, doch Sport macht dir keinen Spass. Versuche positive Gedanken dazu zu finden, welche für dich passen. Statt “Sport ist anstrengend” oder “Sport macht keinen Spass” könnten auch Gedanken wie “nach dem Sport werde ich mich energiegeladen fühlen”, “ich liebe es an der frischen Luft zu sein” oder “beim Sport treffe ich immer viele nette Leute” für dich passen. Versuche diese dann öfter zu denken und die alten Gedanken weiterziehen zu lassen, wenn sie aufkommen.

Wann immer du dich daran erinnerst (dabei könne eine Erinnerung auf dem Handy oder ein Post-it am Computerbildschirm helfen), versuche etwas Positives zu denken. Vielleicht hattest du am Vorabend einen tollen Abend mit einer lieben Freundin und du erinnerst dich an das schöne Gespräch. Und schon hat sich dir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und das Wetter ist egal geworden.

Einfach so positiv zu denken oder einen negativen Gedanken in einen positiven zu drehen funktioniert für die meisten aber nicht!

Denke nicht an den rosaroten Elefanten

Bei einem Versuch vor vielen Jahren dem klassischen Positiven Denken nachzugehen, empfand ich das eher als kontraproduktiv. Ich hatte das Gefühl, dass meine Gedanken dann eher noch länger um die eigentlich negativen Dinge kreisen während ich krampfhaft versuchte diese positiv zu machen.

Auch die schlechten Gedanken bewusst nicht zu denken wird schwierig.

Denke nicht an einen rosaroten Elefanten!

Klappt auch beim hundertsten Versuch nicht.

Besser ist es eine Alternative zu finden oder sich über schon vorhandenes Positives viel mehr zu freuen, wie oben beschrieben.

In einer Studie konnte der Rosa-Elefant-Effekt sogar wissenschaftlich untermauert werden. Testpersonen sollten sich Bilder anschauen, dabei wurden sie angewiesen nicht an das entsprechende Wort zu denken und auch nicht an die Anzahl Buchstaben. Fast 80% der Probanden taten dann aber genau das.

Darum funktionieren wohl auch die Diäten so schlecht, welche uns Lebensmittel verbieten. Lass uns mal versuchen nicht an Schokolade und Pizza zu denken.

Wir scheinen also generell nicht im Stande zu sein Gedanken zu unterdrücken, du versuchst dich besser im Gedanken nicht glauben, sie weiterziehen lassen und alternative Gedanken finden.

Wir können aber auch froh sein, dass es uns nicht so leicht fällt Gedanken zu unterdrücken, denn sonst könnten wir tun und lassen, was wir wollten und das schlechte Gewissen danach einfach vergessen.

Hör auf zu jammern

Kennst du jemanden der übermässig viel jammert? Jammerst du selber viel? Ich erwische mich immer mal wieder beim Jammern und versuche es dann sogleich wieder zu lassen. Denn bringen tut es uns überhaupt nichts.

Jammern ist eine Möglichkeit negative Gedanken nach aussen zu tragen. Natürlich passieren oft doofe Dinge in unserem Leben und dann möchten wir Trost von unseren Liebsten bekommen. Das ist was anderes als Jammern und legitim.

Man soll immer die Umstände unterscheiden. Wenn etwas Schlimmes passiert ist und ich dies meinen Freunden erzähle, dann würde ich dies nicht als Jammern bezeichnen. Wenn ich mir jedoch jeden Tag anhören muss, wie sich die Arbeitskollegin über das Wetter beschwert – zu heiss, zu kalt, zu nass, zu neblig, zu sonnig, irgendwas lässt sich immer finden – dann ist das gejammert.

Das Gehirn ist ein Gewohnheitstier. Wenn wir häufig jammern, dann werden sich die entsprechenden Gedanken besonders oft in das Bewusstsein schieben.

Abhilfe schaffen kannst du indem du dich jeweils fragst, ob es denn auch etwas Positives zu berichten gäbe. Stelle diese Frage auch einem oft jammernden Gegenüber, zum Beispiel der Mitarbeiterin die kein Wetter mag.

Vielleicht handelt es sich dabei auch um lange eingeübte Gedankenmuster, welche überdacht werden sollten.

Gedankenmuster überdenken

Hast du schon einmal hinterfragt, warum du dir gewisse Dinge überlegst? Dachten so schon deine Eltern oder Freunde aus der Teenagerzeit? Ist dieser Gedanke denn für dich in deinem momentanen Leben überhaupt relevant.

Viele der Ängste, Sorgen und Unsicherheiten übernehmen wir ungewollt von Eltern, Freunden und anderen Vorbildern. Während es oft hilfreich ist, negative Gedanken ziehen zu lassen, so mag es manchmal wirkungsvoller sein, sich einen Gedanken genauer anzuschauen. Besonders wenn es ein immer wiederkehrender Gedanke ist.

Wer ist der Erzähler in deinem Kopf?

Wünschen und Tagträumen reichen nicht, um Ziele im Leben zu erreichen

Logisch eigentlich. Aber ich möchte das hier nochmals betonen. Es genügt nicht, die richtigen Gedanken zu haben (oder sich Dinge einfach zu wünschen) und schon sind sie da.

Die positive Grundhaltung des “ich schaffe das” ist jedoch sehr hilfreich auf dem Weg. Wenn wir uns auf Positives fokussieren, können wir ausgeglichener werden, jedoch reicht es kaum aus um ein spezifisches Ziel zu erreichen.

Dann müssen die Träume auch umgesetzt werden. Eine Technik ist die Träume weiterzuträumen und sich dabei vorzustellen, was uns im Wege steht, um das Ziel zu erreichen. Dann stellen wir uns vor, wie wir diese Hindernisse überwinden und tun das darauf auch.

Gabriele Oettingen forscht seit vielen Jahren in genau diesem Bereich, mehr über die Technik erfährst du in ihren Büchern: Die Psychologie des Gelingens.

Kein Ponyhof

Natürlich ist unser Leben kein Ponyhof und es ist nicht immer alles voller Einhörner und rosarot. Wir haben schlechte Phasen und schlechte Tage. Schlimme Dinge passieren und dann dürfen wir natürlich auch die entsprechenden Gedanken denken.

Wir sollen nicht verdrängen, dass negative Dinge geschehen. Jedoch sollen wir lernen den Unterschied zu erkennen zwischen wirklich tragischen negativen Ereignissen (aber auch mit diesen halten wir uns besser nicht ewig auf) und Nebensächlichkeiten, wie dem Wetter.

Es ist sogar besser für unser Wohlbefinden, dass wir unterschiedliche Emotionen erleben und nicht nur positive.

Welche Gedanken sind denn sinnvoll und welche nicht?

In der Theorie und von aussen betrachtet ist es einfach zu unterscheiden, welche Gedanken sinnvoll sind und weitergedacht werden sollten und welche nicht. Sind es aber die eigenen Gedanken ist dies gar nicht so einfach.

Generell helft die folgenden Frage:

Setzt sich der Gedanke mit einem realen Problem auseinander, welches durch Nachdenken gelöst werden kann?

Lautet die Antwort nein, dann kann man diesen Gedanken getrost ziehen lassen.

Oft grübeln wir über Dinge nach, welche wir nicht beeinflussen können oder welche gar kein Problem darstellen. Lasse dies sein, bringen tut es nichts.

Kennst du dieses Video?

Dies lässt sich sehr gut auf das Denken übertragen, die sorgenvollen Gedanken können wir uns sparen.

Dinge in der Vergangenheit können nicht geändert werden, darum bringt es nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Kürzlich hat mir ein Freund gesagt, es mache keinen Sinn sich Dinge zu überlegen, wenn man noch gar nicht alle Fakten kennt. Was für die meisten in der Zukunft auftretenden Probleme und Ereignisse der Fall ist.

Also bringt es nichts sich über Dinge weit in der Zukunft zu viele Gedanken zu machen.

Nur bei Unmittelbarem, welches wir tatsächlich durch Nachdenken beeinflussen können, lohnt es sich die Gedanken länger kreisen zu lassen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Glaube nicht alles, was du denkst!
  • Lass die negativen Gedanken weiterziehen, wie Wolken am blauen Himmel
  • Oder wie einen Kinofilm
  • Identifiziere dich nicht mit deinen Gedanken
  • Bleibe länger bei den positiven Gedanken
  • Suche alternative gute Gedanken
  • Schaue dir an, wer dir die Geschichten in deinem Kopf erzählt
  • Die Geschichten in deinem Kopf sind nicht die Realität
  • Befassen sich deine Gedanken mit einem Problem, welches tatsächlich durch Nachdenken gelöst werden kann? Wenn nicht, dann hör auf darüber nachzudenken

Vieles ist gar nicht so «schlimm», wie wir glauben. Das wirst du mehr und mehr erkennen können, wenn du deinen Gedanken bewusst zuhörst, sie hinterfragst und dir überlegst, ob du ihnen glauben möchtest.

Übertreibe es nicht

Wie immer im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung sollen wir auch hier nicht übertreiben. Dass in unserem Kopf tausende von Gedanken umherkreisen ist völlig normal und auch wenn uns die oben genannten Tipps viel zufriedener und ausgeglichener machen können, dürfen wir es nicht übertreiben damit.

Wir können unmöglich alle Gedanken erkennen und alles beeinflussen, was in unserem Kopf passiert.

Auch wenn es sich anfangs super anfühlt etwas Ruhe in den Kopf zu bekommen und einige unangenehme Gedanken loslassen zu können. Lass es gut sein und konzentriere dich nicht zu sehr darauf. Ein paar Mal pro Tag reicht.

Viel besser ist es den Rest des Tages möglichst viele Dinge zu tun, welche dir Spass machen, treffe Freunde und bewege dich an der frischen Luft. Diese Dinge werden auch einen riesigen Teil für die Ruhe in deinem Kopf beitragen.

Wir werden zu den Geschichten, die wir uns selber erzählen
Lass deine Gedanken deine Geschichte schreiben

Ja, ich möchte mit meinen Kindern auch in stressigen Situationen ruhiger bleiben.

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