“Um glücklich und zufrieden zu sein, finde heraus was du möchtest und lebe danach.” – Jeder zweite Ratgeber – Doch was will ich eigentlich?
Ganz oft habe ich schon total fest nachgedacht, aber dabei sind immer nur wieder dieselben Dinge rausgekommen oder gar nichts oder ich bin überfordert von der Fülle an Möglichkeiten.
Geht es dir auch so? Dann ist diese Artikel für dich.
Gibt es so etwas wie eine Berufung? – Was will ich eigentlich?
Kommen dir Aussagen wie “Wenn ich doch nur meine Berufung gefunden hätte, dann könnte ich endlich…..” oder “Wenn ich nur meine Berufung ausleben könnte, dann wäre mein Leben perfekt. Doch das geht nicht, weil….” bekannt vor? Diese setzen voraus, dass es nur die eine Sache geben würde, für die man bestimmt ist, die zu einem erfüllten Leben führen könnte und alles andere wäre Zeitverschwendung.
Würde das nicht die Komplexität unseres Lebens ausser Acht lassen? Viele verschiedene Bereiche spielen in unserem Alltag eine grosse Rolle. Einerseits gibt es die Arbeit, dann das soziale Umfeld mit Familie und Freuden, sowie Freizeitaktivitäten, persönliche Projekte und deine Gesundheit. Die Kombination macht es aus. Die Erfüllung in einem Bereich wird noch kein erfülltes Leben bewirken.
So kann jemand, der einen nicht besonders befriedigenden Job in einem tollen Team ausführt, damit durchaus glücklich werden. Oder das spannende persönliche Projekt bringt noch nicht genügend Geld ein, weshalb man irgendeinen Job macht und trotzdem damit zufrieden ist. Auch bringt der tollste Job der Welt nichts, wenn das soziale Umfeld und Freizeitaktivitäten fehlen.
Du musst nicht deine Berufung finden, um glücklich sein zu können. Es gibt verschiedenste Aufgaben, Jobs und Freizeitaktivitäten die zu dir passen. Diese können sich auch über die Jahre stark verändern und es gibt keine konstante, richtige Aufgabe.
Viel wichtiger ist deine Einstellung und dass du etwas findest, was dich interessiert und wofür du dich begeistern kannst.
Die Einstellung, nicht das Umfeld, bestimmen die Zufriedenheit
Kennst du solche Aussagen:
- “Wenn ich erst genügend Geld verdiene und mir ein Haus kaufen kann, werde ich zufrieden sein.”
- “Nach der Beförderung werde ich endlich von den Kollegen respektiert werden.”
- “Erst wenn ich etwas in meinem Leben erreicht habe, bin ich was.”
Ich hielt mich auch jahrelang an solchen Sätzen fest. Ich glaubte, wenn ich erst dies oder das erreichen könnte, dann wäre alles anders. Doch diese Dinge werden keine Veränderung in dein Leben bringen. Nur eine Änderung deiner Einstellung wird etwas bewirken können.
Warum sind wir nicht zufrieden?
Es ist weniger wichtig, was du tatsächlich tust, als wie du dazu stehst. Natürlich liest du diesen Artikel nicht, um zu hören, dass du deine Einstellung ändern sollst. Denn eigentlich willst du ja herausfinden, was du möchtest und nicht, wie du deine Einstellung änderst.
Trotzdem finde ich es sehr wichtig, dass du dir bewusst bist, dass du nicht die eine Sache finden musst und dann wird sich das Glück von alleine einstellen. Wenn die Einstellung nicht stimmt, dann wird kein Lebensentwurf zur Zufriedenheit führen können.
Sei dir bewusst, dass Zufriedenheit und Erfüllung aus deinem Inneren kommt, nicht aus dem Aussen.
Tipp 1: Wie gut kennst du dich?
Um herauszufinden, was du möchtest, ist es hilfreich dir grundlegende Fragen über deine Einstellungen, Prinzipien und Glaubenssätze zu beantworten. Wir alle haben unterschiedliche Einstellungen zu den verschiedensten Themen und unterschiedliche Dinge sind uns wichtig. Diese scheinen dir jedoch selbstverständlich, weil es ja schon immer so war und auch logisch scheint. Doch ist es dies nur für dich und vielleicht nicht für andere. Diese Grundlagen unterscheiden dich und mich vom Rest der Welt.
selbstIm Beitrag über Selbstreflexion findest du praktische Anleitungen, wie du mehr über dich und deine Grundsätze herausfinden kannst. Nimm dir Zeit und beantworte auch die Fragen in dem praktischen Teil.
Tipp 2: Setze dich nicht unter Druck
Musst du genau jetzt wissen, was du erreichen möchtest? Wozu brauchst du die Information, wohin du möchtest? Oft ist es gar nicht so dringlich dies herauszufinden, wie wir im ersten Moment glauben und Druck hilft meist sowieso nicht weiter.
Lasse erst die Dinge, welche du durch dein neu gewonnenens Selbstbewusstsein von den Selbstreflexionsübungen gelernt hast, auf dich wirken. Vielleicht ergeben sich daraus schon neue Ideen. Dann gehe diesen Ideen nach.
Wenn nicht, dann lasse die Thematik ruhen und tue etwas anderes. Lenke dich ab. Oft kommen die besten Ideen, wenn wir nicht damit rechnen. Zum Beispiel unter der Dusche oder beim Autofahren. Sehr hilfreich sind Spaziergänge in der Natur, sportliche Aktivitäten und Gespräche mit Freunden. Drüber schlafen funktioniert oft auch.
Darum gehe ich jetzt Fahrradfahren und hoffe auf gute neue Ideen für weitere Artikel.
Wir glauben, mit bewusst nachdenken könnten wir zu den gewünschten Ergebnissen kommen. Doch unser Gehirn kann viel mehr, als was wir bewusst überlegen und genau dort passiert die Magie. Biete dem Gehirn die richtige Umgebung an, um die neuen Informationen zu sortieren, zu verknüpfen und einzuräumen. So können wie aus dem Nichts Erkenntnisse hervortreten.
Lenke dich aber nicht zu sehr ab. Beim Fernsehen, Gamen oder auf Facebook rumscrollen werden sich höchstwahrscheinlich keine Aha-Erlebnisse einstellen. Die besten Voraussetzungen dafür sind Aktivitäten, bei denen die Gedanken woanders sind, aber im Hintergrund noch Platz bleibt, um die neue Information zu verarbeiten.
Tipp 3: Höre auf dein Bauchgefühl
Wenn diese neuen Informationen verknüpft und sortiert werden, dann brauchen wir das Ergebnis nur noch zu empfangen. Nicht alles, was unser Gehirn verknüpft und analysiert, wird es auch in unser Bewusstsein schaffen.
Daraus ergibt sich das Bauchgefühl, die innere Stimme, die Intuition, das Unterbewusstsein oder was dir dein Herz sagt. Es spielt keine Rolle wie du es nennst, der Effekt ist derselbe. Die Intuition ist nichts Esoterisches, sondern wird von demselben Gehirn produziert, wie deine “vernünftigen” Entscheidungen. Nur dass dieser Teil sehr viel mehr kann, als wir gemeinhin glauben.
So ist es wichtig, öfter auf dein Bauchgefühl zu hören, wenn du Entscheidungen triffst.
Versuche nächstes Mal hinzuhören, was diese leise innere Stimme zu sagen hat. Vielleicht ist ihr etwas aufgefallen, was du beim bewussten Überlegen übersehen hast.
Diese innere Stimme sollte unabhängig von deinen Gefühlen sein. Wenn du gerade aufgebracht, traurig oder sonst emotional bist, könntest du diese Gefühlszustände fälschlicherweise als Bauchgefühl interpretieren. Bist du dir nicht sicher, ob es das Bauchgefühl oder die Emotionen sind, die zu dir sprechen? Dann stelle die Frage in ein paar Stunden oder in ein paar Tagen nochmals und schaue, ob du immer noch dieselbe Information erhältst. Wenn ja, dann war es das Bauchgefühl.
Tipp 4: Stelle die richtige Frage
Wenn du unsicher bist, ob etwas nun das Richtige ist oder nicht, dann stelle dir diese einfache Frage:
Gibt es mir auf Dauer Kraft oder raubt es mir Energie?
Fühle in dich hinein. Wenn du glaubst, dass du durch die Sache Energie verlierst, dann ist es auf Dauer wohl eher nicht das, was du möchtest. Vielleicht bringen dir einige Teile der Aufgabe ein gutes Gefühl und andere kosten Energie. So verhält es sich bei vielen Dingen.
Es gilt diese beiden gegeneinander abzuwägen, sowie mehr Fokus auf die Bereiche zu lenken, welche das gute Gefühl erzeugen.
Vielleicht hast du die Möglichkeit eine neue Funktion auf der Arbeit mit mehr Verantwortung zu übernehmen. Überlege dir, ob du Energie daraus ziehen kannst, indem dich die zusätzlich Herausforderung erfüllt oder ob dich die Verantwortung eher Energie kosten wird.
Tipp 5: Stelle weitere Fragen
Folgende Fragen können zusätzlich dabei helfen herauszufinden, was man will, wenn es um Grundsatzfragen geht. Denn oft ist es nicht die eine Entscheidung, an welcher wir scheitern, sondern es fehlt die grundsätzliche Idee, was man machen könnte. Vervollständige folgende Aussagen schriftlich. Schreibe 10 Antwortmöglichkeiten für eine oder mehrere der folgenden Aussage auf, egal wie unrealistisch oder lächerlich diese scheinen mögen.
- Wenn ich unbegrenzt Geld zur Verfügung hätte, würde ich…
- Schon als Kind wollte ich…..
- Wenn ich sicher wäre, damit erfolgreich zu sein, würde ich….
- Mir hat es schon immer Spass gemacht ….. zu tun.
- Wenn ich im Sterbebett liege, würde ich bereuen, wenn ich nie…. gemacht hätte
- Andere Menschen sagen, dass ich gut darin bin zu …………
- In meinem Leben kann ich nicht auf ……….. verzichten.
Am besten gelingt es eine neue Ideen aus solchen Übungen zu erhalten, wenn du ohne allzu viel nachzudenken die 10 Möglichkeiten aufschreibst. Die ersten fünf oder sechs fallen oft relativ leicht, doch dann wird es schwieriger, neue Ideen aufzuschreiben. Die weiteren Antworten sind oft die aufschlussreichsten sein.
Tipp 6: Was möchtest du nicht?
Tendenziell fällt es uns leichter herauszufinden, was wir nicht möchten, als was wir möchten.
Überlege dir, was du in deinem Leben ändern möchtest und wie es in Zukunft nicht sein soll. Dies hilft dir dabei Möglichkeiten einzugrenzen.
Also möchtest du beispielsweise keinen Strandurlaub machen, du möchtest nicht weit fliegen, die Reise sollte nicht teuer sein und du magst es nicht, wenn es viele Leute hat. Also weisst du nun schon, dass du in Europa an einem nicht touristischen Ort ohne Strand günstigen Urlaub machen möchtest. Das ist schon ein grosser Schritt von “ich weiss nicht wohin ich in Urlaub fahren soll”.
Tipp 7: Lass dich nicht von den anderen verunsichern
Wenn du einen neuen Weg einschlagen möchtest, wird sich immer jemand finden, der diesen Weg kritisiert. Du wirst es niemals allen recht machen können. So unterschiedlich wir alle sind, so unterschiedlich ist auch, was wir als sinnvollen Lebensplan sehen.
- Wenn du eine hohe Managementposition in einem grossen Unternehmen anstrebst, verkaufst du deine Seele.
- Wenn du Bauer werden möchtest und Kürbisse anpflanzen, dann nutzt du dein Potential nicht aus.
- Wenn du Hausfrau und Mutter werden möchtest, dann fällst du der Emanzipation in den Rücken.
- Wenn du als Mutter wieder arbeiten möchtest, dann schaust du nicht gut genug zu deinen Kindern.
Es ist wichtig, seine Ideen mit ausgewählten Personen im Umfeld zu besprechen. Wenn du nur Kritik aus deinem Umfeld erwartest, dann hole dir Unterstützung ausserhalb des Umfeldes. Trete einer Facebook Gruppe bei oder kontaktiere jemanden, der schon in dem Bereich unterwegs ist.
Suche jemanden, der Verständnis hat und dir konstruktive Kritik liefern kann.
Tipp 8: Bleib offen und flexibel
Wir verändern uns dauernd. Unsere Umgebung verändert sich dauernd. Es gibt nicht die eine Sache, die du machen möchtest und das wird dann für immer so bleiben. Mit veränderten Lebensumständen oder nur einer Veränderung deiner Einstellung können sich deine Interessen auch verändern.
Bleibe also offen für diese Veränderungen. Nur weil du dich für etwas entschieden hast, heisst das nicht, dass du dabei bleiben musst. Vielleicht ergibt sich plötzlich etwas völlig anderes. Auch das ist in Ordnung.
Tipp 9: Probiere Neues
Wenn du so gar keine Idee hast, was du möchtest oder wohin dich dein Weg führen sollte, dann probiere Dinge aus. Irgendwas, egal was.
Auch wenn du schon eine ungefähre Idee hast, ist es nie falsch, etwas auszuprobieren.
Reise in neue Länder, tue Dinge alleine, besuche einen Kurs, lese Bücher, pflanze etwas an, versuche dich in einer neuen Sportart, engagiere dich gemeinnützig, usw.
Dein Horizont wird sich erweitern, dein Selbstbewusstsein nimmt zu und du triffst Menschen, welche dir neuen Input geben können.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf deinem Weg!